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Germanistik an der Bergischen Universität Wuppertal
Mit über 4.000 Studierenden und 40 Lehrenden ist die Germanistik die größte geisteswissenschaftliche Abteilung der Bergischen Universität Wuppertal. Das Fach gliedert sich in die Teilfächer Ältere deutsche Literatur, Neuere deutsche Literatur, Sprachwissenschaft des Deutschen und Didaktik der deutschen Sprache und Literatur. Die deutsche Sprache und Literatur werden hier unter allen wichtigen literaturwissenschaftlichen, sprachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Gesichtspunkten gelehrt und erforscht.
Das Fach Germanistik trauert um Professor em. Dr. Heinz Rölleke

Die Bergische Universität Wuppertal trauert um Professor em. Dr. Heinz Rölleke. Er verstarb am 2. Juni 2023.
Rölleke, der 1936 in Düsseldorf geboren worden war, studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie an den Universitäten Köln und Zürich. Nach seiner Promotion in Köln war er am dortigen Germanistischen Institut Wissenschaftlicher Assistent für Mediävistik. 1971 erfolgte seine Habilitation für Deutsche Philologie (Ältere und Neuere deutsche Literatur) einschließlich Volkskunde mit der ersten historisch-kritischen Ausgabe von Des Knaben Wunderhorn. Nach Lehrstuhlvertretungen an den Universitäten Düsseldorf, Cincinnati (USA) und Trier wurde er 1974 schließlich als Professor für Deutsche Philologie einschließlich Volkskunde an die neu gegründete Gesamthochschule Wuppertal, die heutige Bergische Universität Wuppertal, berufen. Von 1976 bis 1978 war er Dekan des damaligen Fachbereichs Sprach- und Literaturwissenschaften und engagierte sich in dieser Funktion sehr für die noch im Aufbau befindliche Hochschule. Er prägte in seiner Zeit wesentlich das Gesicht der jungen Wuppertaler Literaturwissenschaft und der Germanistik, die nicht zuletzt durch ihn eine Strahlkraft weit über die Region hinaus entwickelte.
In den 1970er-Jahren hat Heinz Rölleke durch seine philologische Arbeit das Märchen als literarische Gattung in Deutschland und Europa rehabilitiert und die zu dieser Zeit noch immer kursierenden nationalistischen und moralischen Deutungen ad absurdum geführt, nicht zuletzt indem er nachwies, dass vermeintlich echte deutsche Märchen aus Italien und vor allem Frankreich in die Sammlung der Brüder Grimm gelangt waren. Somit ist er, neben Bruno Bettelheim, maßgeblich dafür verantwortlich, dass eine zeitgemäße Rezeption der Märchen heute überhaupt möglich ist. Durch zahlreiche Editionen von Werken unter anderem der Brüder Grimm, Hugo von Hofmannsthals und Else Lasker-Schülers hat Rölleke dazu beigetragen, Wuppertal als Zentrum editorischer Forschung zu etablieren.
Seine Begeisterung für Literatur übertrug sich auch in seinen Lehrveranstaltungen, die ein breites Spektrum der Neueren deutschen Literatur abdeckten. Schwerpunkte waren Klassik, Realismus, die klassische Moderne und vor allem natürlich die Romantik und die Märchen der Brüder Grimm. Studierende aus aller Welt kamen an die Wuppertaler Universität, um seine Veranstaltungen zu hören und bei ihm zu promovieren. Heinz Rölleke hielt Gastvorträge an über 90 Universitäten in aller Welt. Sein Literaturverzeichnis weist mehr als 80 Buchpublikationen aus, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden, sowie weit über 600 Aufsätze aus dem Gesamtbereich der deutschen Literaturgeschichte und der literarischen Volkskunde. Er war Mitherausgeber der Wuppertaler „Schriftenreihe Literaturwissenschaft“. 1985 erhielt Rölleke den Preis der Akademie für Kinder- und Jugendliteratur Volkach und den Staatspreis des Landes Hessen; 1999 wurde ihm der Brüder Grimm-Preis der Philipps-Universität Marburg verliehen, 2004 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. 2006 erhielt er den Reichelsheimer Märchenpreis.
(Text: Dr. Stefan Neumann)
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