Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften

Diachrone Narratologie

Eine Vielzahl der Forschungsaktivitäten am Wuppertaler Lehrstuhl für Ältere deutsche Literatur konvergiert im Feld einer diachronen Narratologie. Hier verorten sich mehrere der abgeschlossenen und laufenden Dissertationen sowie Publikationen sowohl der Lehrstuhlinhaberin als auch der Mitarbeiter*innen:

Nadine Jäger: Dissertationsprojekt zum ›Prismatischen Erzählen in ›Münchner‹ und ›Wiener Oswald‹‹

In ihrem Dissertationsprojekt ›Prismatisches Erzählen. Paradigmatische Verhandlungen von Heiligkeit und Brautwerbung im ›Münchner‹ und ›Wiener Oswald‹‹ widmet sich Nadine Jäger den genannten Texten mit dem Ziel, die Verhältnisse zwischen deren Kernthemen Brautwerbung und Heiligkeit narratologisch beschreibbar zu machen. Dafür entwickelt sie den Begriff des prismatischen Erzählens, das sich durch zweierlei auszeichnet: die Ausbildung paradigmatischer Rekurrenzen und das argumentative, ergebnisoffene Durchspielen einer übergeordneten Fragestellung, das wie durch ein Prisma die Facetten der Verbindung von Profanem und Religiösem beleuchtet. Die Arbeit eröffnet so nicht nur einen narratologisch fundierten, innovativen Deutungsansatz für ›Münchner‹ und ›Wiener Oswald‹, sondern leistet Grundlagenarbeit für Folgeuntersuchungen zu den Erzählverfahren vormoderner Texte.

Martin S. Hammer: Projekte zur Diachronie der Metalepse

Im Umfeld seiner Dissertation zu Metalepsen im höfischen Roman ist Martin Sebastian Hammer an folgenden Projekten zur Diachronie der Metalepse beteiligt: Neben dem Sprecher PD Dr. Thomas Kuhn-Treichel ist er weiterer Ansprechpartner für das DFG-Netzwerk Diachronic Metalepsis; gemeinsam mit Prof. Dr. Ursula Kocher hat er den Beitrag Narrative Metalepsis in German and Italian Literature of Medieval and Early Modern Age zum Handbook of Diachronic Narratology beigesteuert; zusammen mit Prof. Dr. Amelie Bendheim hat er das BmE-Themenheft ZeitRahmenÜberschreitungen im vormodernen Erzählen herausgegeben und darin eine Metalepse des Hartmann’schen ›Erec‹ poetologisch interpretiert.

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