Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften

Rebecca Knobloch

Portraitfoto von Rebecca Knobloch

Didaktik der deutschen Sprache und Literatur
Mitarbeiterin im KoLBi-Projekt zum Praxissemester bei Prof. Dr. Heller

Büro: L.12.20

E-Mail: knobloch[at]uni-wuppertal.de

Sprechstunde: nach Vereinbarung
Bitte melden Sie sich per Mail, um einen Termin zu vereinbaren. Die Sprechstunde findet vorerst via Zoom statt.

Seit 2020 Mitarbeiterin im Projekt „Kohärenz in der Lehrerbildung – KoLBi“ (Maßnahmenlinie B: Kohärente Ausgestaltung des Praxissemesters) an der Bergischen Universität Wuppertal

Seit 2020 Doktorandin / Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Didaktik der deutschen Sprache und Literatur (Sprachdidaktik) am Lehrstuhl von Prof. Dr. Vivien Heller an der Bergischen Universität Wuppertal

2019-2020 Lehrerin an einer Grundschule in Neuss

2018-2019 Teilnahme am Deutsch-französischen Grundschullehreraustausch (Einsatzort: Nîmes, Südfrankreich)

2013 bis 2018 Lehrerin an Grundschulen in Stuttgart und Neuss

2011 bis 2013 Vorbereitungsdienst für das Lehramt an Grund-, Haupt- und Werkrealschulen in Bischweier und Kuppenheim (Seminarort: Freudenstadt)

2008 bis 2011 Studium der Fächer Deutsch, Englisch und Französisch für das Lehramt an Grund-, Haupt und Werkrealschulen an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg

2005 bis 2008 Studium der Fächer Germanistik und Erziehungswissenschaften an der Universität Bielefeld

Betreuerinnen: Prof. Dr. Vivien Heller, Dr. Judith Schellenbach-Zell

Lernprozessbegleitende Diagnostik im Kompetenzbereich Lesen als Kernpraktik. Aneignungsprozesse angehender Deutschlehrkräfte im Praxissemester Deutsch

Die Durchführung von geeigneten Diagnoseverfahren und die angemessene Nutzung diagnostischer Ergebnisse stellen zentrale Aspekte professioneller Kompetenz von Lehrkräften dar, die bereits in der Lehrkräftebildung angebahnt werden müssen. Eine wesentliche Voraussetzung für die Förderung sprachlicher Fähigkeiten von Schülerinnen und Schülern ist die Erhebung der Lernvoraussetzungen. Nur wenn Lehrkräfte die Stärken und Schwächen ihrer Schülerinnen und Schüler wahrnehmen, analysieren und reflektieren, können sie ihren Unterricht auf die individuellen Fähigkeiten und Lernschwierigkeiten einzelner Kinder abstimmen und passende Lerngelegenheiten auswählen. Die lernprozessbegleitende Diagnostik im Bereich Sprache ist daher als sogenannte core practice (vgl. Grossman et al. 2009) von Deutschlehrkräften zu sehen.

Das Dissertationsvorhaben fokussiert exemplarisch die lernprozessbegleitende Diagnostik im Kompetenzbereich Lesen als eine zentrale professionelle Tätigkeit und reale Berufsanforderung. Während bereits empirisch belegt ist, dass die lesediagnostischen Fähigkeiten von Deutschlehrkräften insgesamt nur gering bis mittelmäßig ausgeprägt sind (vgl. Schmidt 2018), ist noch weitgehend unbearbeitet, wie angemessene diagnosebezogene Wissensbestände bei angehenden Lehrkräften ausgebildet werden können und wie Lehr- und Lernarrangements entsprechend strukturiert werden müssen. Dieses Desiderat greift das Dissertationsvorhaben auf, indem es ein innovatives Lernformat entwickelt. Durch Orientierung an einer Core Practice soll eine (bessere) Verbindung zwischen Theorie und Praxis erreicht werden (Yilmaz & Kleickmann 2018). Das Lernformat zielt darauf ab, bereits im Studium Lernräume zu eröffnen, in denen angehende Lehrkräfte systematisch und zugleich orientiert an den praktischen Anforderungen diagnostische Fähigkeiten (für den Kompetenzbereich Lesen) aufbauen können. Das Praxissemester bietet sich in besonderer Weise als ein solcher Lernraum an, da hier Auswahl und Nutzung diagnostischer Instrumente handlungsentlastet erprobt und reflektiert werden können. Im Vorbereitungs- und Begleitseminar zum Praxissemester Deutsch werden deshalb zugrundeliegendes theoretisches Wissen und handlungsnahe Fähigkeiten aufeinander bezogen vermittelt. Eine Kombination von Wissen und Fähigkeiten kann in Anlehnung an Theorien zur professionellen Kompetenz von Lehrkräften als zentrale Basis für effektives Unterrichten verstanden werden (Baumert & Kunter, 2006; Grossman, Hammerness et al., 2009; Voss et al., 2015). Die Studierenden sollen dadurch besser bzw. überhaupt erst erkennen können, wie theoretisches Wissen und die tatsächliche Realisierung von Verhaltensweisen im Sinne der Kerntätigkeit zusammenhängen (Yilmaz & Kleickmann, 2018). Novizen entwickeln individuelle Handlungsstrategien zu Anforderungen aus der Praxis, indem sie zum einen auf entsprechende Wissensbestände zurückgreifen und diese zum anderen im Praxissemester einüben (Fraefel, 2019). Die angehenden Lehrkräfte sollen ihr Wissen, das sie im Laufe des Bachelorstudiums zum Leseerwerb, zur Leseförderung und Lesediagnostik gesammelt haben, in der (fiktiven) Praxis anwenden können (in Settings im Sinne einer Annäherung an die Praxis, sog. approximations of practice, z. B. Grossman et al. 2009). Solche Angebote des Ausprobierens und Übens in Settings, die immer näher an die tatsächlichen Klassenzimmer herankommen, bilden die Grundlage für das Seminar. Ziel des Projekts ist eine explorative Beschreibung der Lernprozesse von Studierenden im Bereich der lernprozessbegleitenden Diagnostik bzw. der adaptiven Leseförderung in der Domäne Lesen. Damit wird die bislang noch wenig untersuchte Prozessperspektive auf Professionalisierung eingenommen.

In der empirischen Untersuchung geht das Dissertationsvorhaben der bisher wenig systematisch erforschten Frage nach, wie solche innovativen Lernräume den Aufbau vernetzten Wissens im Sinne von Wissensschemata (vgl. Harr et al. 2014) unterstützen können. Darüber hinaus erlaubt das Projekt auch Erkenntnisse zum Aufbau von sprachdiagnostischen Wissensschemata und ihrer Rolle im Professionalisierungsprozess, indem es untersucht, wie sich Vorstellungen und Orientierungen von Studierenden zur lernprozessbegleitenden Diagnostik im Laufe der Praxisphase entwickeln.

Schellenbach-Zell, J., Ritter, R., Molitor, A.-L., Schilling, Y. & Knobloch, R. (2023). Theorie-Praxis-Verknüpfung als Anforderung des Praxissemesters – konzeptuelle Rahmung im Wuppertaler QLB-Projekt „Kohärenz in der Lehrerbildung“. SEMINAR - Lehrerbildung und Schule, 29(4), 132–145.

01/2024 Gruppendiskussionen als Lernkontext im Praxissemester - Aneignungsprozesse angehender Deutschlehrkräfte (Datensitzung im Rahmen des 18. Jahrestreffen der AG Mündlichkeit)

11/2023 Lernprozessbegleitende Diagnostik im Kompetenzbereich Lesen - Verbindung von Theorie und Praxis durch Orientierung an einer Core Practice (Vortrag im Rahmen der digitalen Vortragsreihe 'Core Practices konkret' - organisiert von KoLBi-B)

11/2023 Lernprozessbegleitende Diagnostik im Kompetenzbereoch Lesen als Kernpraktik. Aneignungsprozesse angehender Deutschlehrkräfte im Praxissemester (Posterpräsentation im Rahmen der 8. Hildesheimer CeLeb-Tagung)

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