
Herzlich Willkommen auf der Homepage von Prof. Dr. Steffen Gailberger!
Germanistik/Didaktik der deutschen Sprache und Literatur (Literatur- und Lesedidaktik)
Kontakt
Büro: P.07.22
Tel.: (0202) 4395251
E-Mail: gailberger{at}uni-wuppertal.de
Germanistik/Didaktik der deutschen Sprache und Literatur (Literaturdidaktik)
Studium und Promotion
2004-2007: | Mitarbeiter an der internationalen Vergleichsstudie zum sprachlichen Leistungsstand von Schülerinnen und Schülern in Deutsch und Englisch (DESI) an der Universität Hamburg | |
2006–2007: | Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik an der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt | |
2007–2016 (mit Unterbrechungen): | Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik an der Leuphana Universität Lüneburg | |
2007–2010: | Lesedidaktischer Leiter der Leuphana Sommerakademie „Fit für die Lehrstelle“ für Hauptschülerinnen und Hauptschüler der Klassenstufen 8 und 9 (Prof. Dr. Kurt Czerwenka) | |
2008: | Mitglied im Expertengremium zur curricularen Einschätzung und zum Rating der Lesekompetenzaufgaben von „PISA 2009“ | |
2008–2010: | Mitglied im Planungsgremium/Vorstand des Nachwuchsnetzwerkes des Symposions Deutschdidaktik e.V. zur empirischen Weiterbildung innerhalb der deutschdidaktischen Forschung | |
2012-2014: | Verwaltung der Professur für Literaturdidaktik unter Einschluss der Mediendidaktik an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg | |
2014–2016: | Lehrkraft im Vorbereitungsdienst am Gymnasium Oldenfelde, Hamburg. (Abschluss des Referendariats und zweites Staatsexamen) | |
2016: | Ernennung zum Akademischen Rat a.Z. an der Ruhr-Universität Bochum (Lehrstuhl Prof. Dr. Sebastian Susteck) | |
Seit 2016: | Mitglied des wissenschaftlichen Beraterkreises der Akademie für Leseförderung Niedersachsen | |
2018: | Ruf auf den Lehrstuhl für Literatur- und Lesedidaktik an der Bergischen Universität Wuppertal. |
Funktionen
- | Sprecher des Wuppertaler Teilfachs „Didaktik der deutschen Sprache und Literatur“ | |
- | Vorsitzender des Fachprüfungsausschusses im kombinatorischen BA-Studiengang „Germanistik und Mathematik für die Grundschule“ | |
- | Mitglied im Fachprüfungsausschuss der kombinatorischen Studiengänge „B.A. Germanistik“ und „B.Ed. Sonderpädagogische Förderung – Deutsch“ | |
- | Mitglied im Fachprüfungsausschuss des MA-Studiengangs „Germanistik“ |
Sprechstunde
Zu Sprechstundenterminen für Hausarbeiten, BA- und MA-Thesen melden Sie sich bitte über Moodle an. Die Sprechstunden finden vorerst via Zoom statt.
Ich freue mich auf Ihre Anmeldung.
Sekretariat: Katrin Peters
Raum: O.08.14
Tel.: (0202) 439 2361
E-Mail: kpeters{at}uni-wuppertal.de
Aufgrund der Maßnahmen zur Bekämpfung der Verbreitung des Corona-Virus ist das Sekretariat nicht regelmäßig besetzt. Sie erreichen mich nach wie vor per E-Mail (kpeters{at}uni-wuppertal.de). Die Öffnungszeiten können per Mail angefragt werden.
Aktuelles Hauptseminar „Fiktionskompetenz und literarisches Lernen“
Es gibt wohl nur wenige Begriffe innerhalb des literaturdidaktischen Diskurses, die so wirkungsmächtig geworden sind, wie der Begriff des literarischen Lernens im Sinne der Modellierung von Kaspar Spinner (2006). Durch die übersichtsartige Zusammenstellung seiner elf angenommenen Aspekte bekommen interessierte Leser*innen einen raschen Überblick darüber, wie es Schüler*innen gelingen kann, das Lesen und Verstehen literarischer Texte im Laufe ihrer Schulzeit zu intensivieren und zu vertiefen. Eine mögliche (literaturtheoretische, und als Folge dessen dann auch literaturdidaktische wie unterrichtspraktische) Schwachstelle in Spinners Modellierung könnte allerdings in seiner eindimensionalen Erscheinungsform vermutet werden. Im Hauptseminar soll daher angeregt werden, die von Spinner vorgenommene und auf jegliche Form der Hierarchisierung verzichtende Anordnung der elf Aspekte auf nur einer einzigen Ebene zu überdenken, um sie zu einem späteren Zeitpunkt für den Literaturunterricht zu reformulieren. Zwar hat Spinner in Ansätzen bereits selber die Anschlussfrage gestellt, ob sich „in den elf Aspekten literarischen Lernens eine Systematik [verbirgt]“ (Spinner 2015), allerdings bleibt er m.E. eine überzeugende Antwort auf diese Frage schuldig, da er sie weder systematisch an ausreichend vielen literarischen Texten, geschweige denn empirisch mithilfe von an Forschung interessierten Lehrkräften samt ihrer Schüler*innen zu validieren versucht. Und hier genau setzt das Hauptseminar an: Sein Ziel ist es, Evidenz für die formulierte Hypothese zu finden, ob sich hinter den elf Aspekten literarischen Lernens eine Struktur verbirgt, die dann zu einem Kompetenzstrukturmodell ausgebaut und für den Literaturunterricht nutzbar gemacht werden könnte. Die Relevanz dieser Fragestellung am Schnittpunkt von literar-ästhetischem Lernen und Kompetenzorientierung kann wie folgt begründet werden: Ein Kompetenzstrukturmodell zeigt – wie der Name schon sagt – an, welche Dimensionen ein Kompetenzkonstrukt ausmachen, v.a. aber, wie diese einzelnen Dimensionen strukturell gelagert sind. Wie bspw. im Rahmen von DESI gezeigt werden konnte, kann es also im besten Fall anzeigen, in welchen Relationen die einzelnen Dimensionen (oder Teilkompetenzen) zueinander stehen, wie sie sich gegenseitig beeinflussen, v.a. aber auch, ob es unter ihnen Hierarchien gibt, so dass die Ausübung einiger Teilkompetenzen von der gekonnten Beherrschung anderen Teilkompetenzen abhängig wäre. (vgl. Jude 2008) In diesem Sinne werden wir untersuchen, wie sich die unterrichtliche Förderung des bewussten Umgangs mit Fiktionalität (Spinners Aspekt Nr. 6) als hypothetisch angenommener übergeordneter Teilaspekt literarischen Lernens auf andere Aspekte auswirkt, bspw. auf das Perspektivverstehen literarischer Figuren (Aspekt Nr. 4), auf das Erkennen der narrativen Handlungslogik (Aspekt Nr. 5) sowie auf das Symbolverstehen (Aspekt Nr. 7), und wie (bzw. ob) sich dies in einem tiefergehenden literarischen Verstehen im Sinne eines textbasierten elaborierten mentalen Modells des gelesenen Textes niederschlägt.
Zurückliegende Lehrveranstaltungen (Titelauswahl)
Vorlesung | Grundlagen des Lehrens und Lernens: Literaturvermittlung. Konzepte und Methoden | |
Vorlesung | Grundlagen des Lehrens und Lernens: Literarische Sozialisation zwischen Leseförderung und literarischem Lernen | |
Vorlesung | Planung und Durchführung von Deutschunterricht im Spannungsfeld von Inklusion, Bildungsstandards und Kompetenzorientierung | |
Vorlesung | Empirische Projekte der Literaturdidaktik | |
Masterkolloquium | Literaturdidaktik | |
Hauptseminar | Welche Literaturtheorien braucht der Literaturunterricht? | |
Hauptseminar | Fontane im Literaturunterricht | |
Hauptseminar | Leseförderung in Theorie und Praxis | |
Hauptseminar | Klassiker der Kinderliteratur im Literaturunterricht | |
Hauptseminar | Literarisches Lernen, literarische Kompetenzen | |
Hauptseminar | Romane im Literaturunterricht | |
Seminar | Literaturwissenschaftliche und linguistische Perspektiven auf Texte und Textsorten n | |
Seminar | Kompetenzen, Bildungsstandards und Aufgabenkonstruktion | |
Seminar | Einführung in die Erzähltextanalyse | |
Seminar | Textverstehen lehren und lernen | |
Seminar | Siegfried Lenz im Deutschunterricht | |
Vorbereitungs- und Begleitseminar | zum Praxissemester (Gymnasium/IGS) | |
Fachdidaktisches Projekt/Praxisseminar | (Teil 1: Theorie): Leseförderung für schwache Leser | |
Fachdidaktisches Projekt/Praxisseminar | (Teil 2: Praxisphase): Leseförderung für schwache |
Forschungsprojekte
Geförderte Projekte
Open-Access für die Deutschdidaktik: Ein Modell für fachdidaktisches Publizieren.(SLLD: „Sprachlich-literarisches Lernen und Deutschdidaktik“)
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). (Antragssteller gemeinsam mit Prof. Michael Beißwenger, Miriam Morek und Björn Rothstein.) Projektlaufzeit: 2019-2022.
Homepage: https://omp.ub.rub.de/index.php/SLLD/index
Projektbeschreibung
[folgt: aus Mitteilungsblatt DGV]
Weitere Projekte
Systematische Leseförderung für die Primarstufe.
Hamburger Teilstudie im Rahmen der von Bund und Ländern geförderten BiSS-Initiative zu Sprachbildung, Sprachförderung und Sprachdiagnostik (=Bildung durch Sprache und Schrift). Projektlaufzeit: 2014-2019.
Abschlussbericht: Verlinkung
Der Finkenwerder Weg. Longitudinalstudie zur Leseentwicklung und ihrer Förderung in den Jahrgangsstufen 2 bis 9 im Hamburger Stadtteil Finkenwerder.
(Zugleich: Anschlussstudie zu „Systematische Leseförderung für die Primarstufe“.Hamburger Teilstudie im Rahmen der von Bund und Ländern geförderten BiSS-Initiative zu Sprachbildung, Sprachförderung und Sprachdiagnostik. Projektleitung: Prof. Dr. Steffen Gailberger, Projektkoordination: Dr. Juliane Dube) Projektlaufzeit: 2020-2028
Projektbeschreibung (Pilotierung)
Wiederholt zeigt sich in (inter-)nationalen Studien, dass etwa 20% der deutschen Schüler*innen nach wie vor nur über eine unzureichende Lesekompetenz verfügen (vgl. u.a. PISA 2019). Insbesondere vor dem Hintergrund der wachsenden Digitalisierung ist es heute jedoch wichtiger denn je, dass die Heranwachsenden in der Lage sind, komplexe Texte zu lesen, zu verstehen und zu bewerten, um u.a. ‚Fake News‘ von wahrhaftigen Nachrichten zu unterscheiden. Als common sense gilt inzwischen die Erkenntnis, dass Leseförderung von Anfang bis Ende der Schulzeit einen zentralen Platz im schulinternen Curriculum einnehmen muss.
An nahezu allen Hamburger Grundschulen wird inzwischen mehrmals wöchentlich im „Leseband“ unterrichtet (https://www.biss-sprachbildung.de/biss-lesefoerderung-hamburg/). Im Rahmen dieser festen Lesezeit von 20 Minuten, deren Durchführung bereits seit 2015 von Prof. Dr. Gailberger wissenschaftlich begleitet wird, werden verschiedene Übungen zur Verbesserung der Leseflüssigkeit und des Wortschatzes umgesetzt, egal, welches Fach auf dem Stundenplan steht. Anknüpfend an den großen Erfolg des Lesebandes, der sich in einer deutlichen Steigerung der Leseflüssigkeit, des Leseverstehens und der Rechtschreibkompetenz bei sprachlich wie sozial benachteiligten Schülerinnen und Schülern inzwischen auch empirisch nachweisen lässt (vgl. Gailberger/Pohlmann/Reichenbach/Thonke/Wolter i.Beg.), soll im Rahmen eines Pilotprojektes (N = 315) in den Schuljahren 2020/2021-2022/2023 auch für die weiterführenden Schulen ein Leseband zur systematischen Leseförderung etabliert und wissenschaftlich begleitet werden. Hierauf haben sich die Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) (vertreten durch Eric Vaccaro), die Bergische Universität Wuppertal (vertreten durch Prof. Dr. Steffen Gailberger und Dr. Juliane Dube), das Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung (IfBQ) (vertreten durch Dr. Britta Pohlmann) und vier weiterführende Hamburger Schulen verständigt.
Forschungsfragen im Kontext des Pilotprojektes konzentrieren sich auf Effekte in Bezug auf das Leseverstehen und die Leseflüssigkeit, die Anwendung von Lesestrategien, die Lesemotivation sowie Transfereffekte der Leseförderung auf andere Kompetenzbereiche in den Fächern Mathematik, Englisch und Naturwissenschaften. In einer Teilstudie soll zudem untersucht werden, inwieweit Schüler*innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf und Teilleistungsstörungen von der Leseförderung profitieren. Zur Erhebung der Daten werden neben standardisierten Lesetests und einem Fragebogen auch Lautleseprotokolle und Interviews mit videografischer Beobachtung eingesetzt.
Veröffentlichungen
Monographien & Herausgaben |
Herausgaben „Editionen“ |
Zeitschriftenmoderationen |
Buch- und Zeitschriftenbeiträge |
Rezensionen |
Vorträge und Lehrerfortbildungen / Workshops
Vorträge(Titelauswahl) |
Workshops/Lehrerfortbildungen (Titelauswahl) |
Gutachtertätigkeiten (Peer Review)
Empirische Pädagogik (Zeitschrift zu Theorie und Praxis erziehungswissenschaftlicher Forschung)
IJL (International Journal of Listening)
SLLD-Z (Sprachlich-literarisches Lernen und Deutschdidaktik, Reihe „Zeitschrift“)
ZfAL (Zeitschrift für angewandte Linguistik/GAL)
Mitgliedschaften
- Symposion Deutschdidaktik
- Deutscher Germanistenverband