Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften

Literatur des Hoch- und Spätmittelaters

Der Literatur des Hoch- und Spätmittelalters widmen sich die Mitarbeiter*innen des Wuppertaler Lehrstuhls für Ältere deutsche Literatur nicht nur in der Lehre, sondern auch in zahlreichen abgeschlossenen und laufenden Dissertationen sowie Publikationen. Ein deutlicher Schwerpunkt liegt dabei auf der Erzählliteratur, und hier insbesondere auf den höfischen Romanen:

Ruth Sassenhausen: Wolframs von Eschenbach ›Parzival‹ als Entwicklungsroman

Die 2007 veröffentlichte Dissertation von Dr. Ruth Lauterjung (ehem. Sassenhausen) applizierte erstmals die Kategorie des Entwicklungsromans auf ein mittelalterliches Erzählwerk. Der innovative Ansatz wird durch die Fokussierung der Interpretation auf die Entwicklung des Helden, den Rekurs auf die mittelalterliche Theorie der Lebensalter sowie eine literaturpsychologische Herangehensweise fundiert. Im Kontext der Analyse wird deutlich, dass bereits von der Spätantike bis zum Hochmittelalter eine etablierte historische Psychologie existierte, die unter Berücksichtigung epochaler Unterschiede auch Ähnlichkeiten mit modernen wissenschaftlichen Einsichten aus der Entwicklungspsychologie aufweist. Aufgrund seiner an mittelalterlichen Konzepten der Lebensalter orientierten Erzählordnung kann damit der ›Parzival‹ als Lebensalterroman bestimmt werden.

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